Evangelisches Gethsemanekloster
Evangelisches Gethsemanekloster

Kloster

Ein Kloster ist ein Lebensraum zur inneren Veränderung und Erneuerung des Menschen. Es ist Ausdruck einer umfassend gelebten Beziehung zu einer Wirklichkeit, die unser alltägliches Erleben und Denken sprengt: Gott.

Klösterliches Leben verdichtet sich im Gebet. Der innerlichste Lebensvollzug des Menschen, das Gebet, bestimmt den äußeren Lebensrhythmus mit all seinen Aufgaben und Arbeiten.

Morgengebet in der Kapelle

Ein Kloster ist keine Idylle, in die man vor den Nöten unserer Zeit flieht. Es möchte gerade vor einer Innerlichkeit bewahren, die das Gebet benutzt, um Subjektivismus und Individualismus religiös zu überhöhen oder um Angst und Abwehr fromm zu überdecken. Im Kloster stellt der Mensch sich selbst und Gott. Er stellt sich seiner eigenen Not, weil er weiß, daß die meisten äußeren Nöte der Welt Folge der inneren Nöte des Menschen sind. Deshalb ist ein Kloster ein Ort wacher Selbstklärung und Erkenntnis, ein Ort der Auseinandersetzung und Reinigung.

Im Schutz der Klostermauern will sich das Geheimnis christlicher Existenz erschließen: Mit Christus sterben, um mit ihm zu leben. Unser Leben möchte sich wandeln wie die Schmetterlingspuppe im Kokon. Eine solche Lebenserfahrung befreit aus den engen Grenzen unseres Ich mit seiner Alltagswelt zur grenzenlosen Welt unseres Gottes. Ich bin ungeteilt gegründet in Gott: in allen Freuden und Nöten, in allen Konflikten, gerade auch im Leiden und im Sterben bejaht und gewollt.

Schweigeweg

Was ich aber selbst bin, ist auch die Welt: Schöpfung Gottes. Den im Kloster geöffneten Augen zeigt sich die Welt, wie sie in ihrem Urgrund ist. Plötzlich herrscht nicht mehr ungebrochen dieses Ich, das sich von der Welt distanziert, sie genießerisch konsumiert oder zum manipulierbaren Objekt seiner Wünsche macht. Ein geheiltes, geordnetes, in Gott identisches Ich beginnt ein neues Leben aus dem Geist, mitten in der Welt und für die Welt, wie auch das Kloster mit seinen Mauern mitten in der Welt seinen Platz hat - für Gott und seine Welt.

Jahresthema 2025

Prüft alles

und behaltet das Gute!

1. Thessalonicher 5,21
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