Evangelisches Gethsemanekloster
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Bruderschaft

Warum in Gemeinschaft, in einer Bruderschaft leben, wenn man sich entschieden hat, allein zu leben? Denn Mönch kommt vom griechischen monos, allein. Natürlich weiß ein Mönch, dass Menschsein ohne gemeinschaftliche Einbindung verkümmert. Er ist nicht kontaktschwach. Im Gegenteil. Jede Form von Selbstisolierung würde ihm schaden. Denn er sucht allertiefste Beziehung. Er ist unersättlich.

Denn er ahnt, dass die letzte innere Einsamkeit des Menschen nur in der Gemeinschaft mit Gott überwunden wird. Nur Gott kann ihn satt machen. Seine Sinnsuche gibt sich nicht mit Halbheiten zufrieden. Sein Hunger, seine „metaphysische Unzufriedenheit“ (Regel der Bruderschaft) lässt sich nicht mit spirituellem Fast-Food abspeisen. Deshalb hat ein monastischer Single auch andere Gemeinschaftsbedürfnisse. Er sucht die Gemeinschaft der Gottsucher.

Kreuzgang

Da er das Höchste sucht, weiß er, wie leicht er abstürzen kann. Gipfelstürmer brauchen Gefährten, um auf dem steilen und steinigen Pfaden nicht abzustürzen. Doch der Mönch sucht ja noch mehr, ihn rufen nicht die Berge, sondern ihn ruft der Himmel, das Ewige. Gott ruft und zieht ihn. Und erst recht brauchen Himmelsstürmer in allem Alleinsein einander: Die Erfahrung der Älteren, die gegenseitige Begleitung von Jung und Alt, die Ermutigung, die Sorge füreinander, die immer neue Verständigung und Suche nach Orientierung. Denn es geht nach oben, Schritt für Schritt, in allen Niederungen, Rückschlägen, Umwegen, in Leid und Not.

 

Oratorium

Ein Weg der geistlichen Reifung, auf dem der Mönch immer mehr durch Gottes Gnade Gottes teilhaftig wird, bedarf alternativer Lebensformen, die sich von denen der säkularisierten Gesellschaft unterscheiden. Denn nicht die Erde ist das Ziel, sondern der Himmel. Aber gerade dadurch verwandelt sich das Erdenleben, es bekommt einen höheren und zugleich tieferen Sinn, wird bejahender, einfacher, intensiver und schöpferischer. Aus solcher Inspiration sind klösterliche Lebensformen entstanden.

Jahresthema 2025

Prüft alles

und behaltet das Gute!

1. Thessalonicher 5,21
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